Interesse an Produkten der Telekom? Und zack sind die Daten sonst wo…

Ich war Ende Juni in einem T-Punkt in Regensburg. Die Beratung war okay und ich hatte mehrfach gesagt, dass ich nur Interesse an der Dienstleistung hätte, aber keinen Vertrag abschließen will. Ich habe am Ende des netten Gesprächs den Laden verlassen und dachte mir „eigentlich ganz nett“. Im Verlauf hatte ich mich noch gewundert, dass ich meinen Personalausweis aushändigen musste. Dachte mir aber nichts, weil ich ja keinerlei Einwilligung gegeben hatte um meine Daten weiter zu geben oder zu verarbeiten. Dann heute nach Ende des Poststreiks ein Brief in meinem Briefkasten:

Ablehnung Ihres Auftrags für den Festnetz-Anschluss.

Sehr geehrter Herr Buchner,

vielen Dank für Ihr Interesse an einem Festnetz-Vertrag. Ihren Auftrag haben wir bereits sorgfältig geprüft:

Derzeit können wir Ihren Wunsch leider nicht ausführen.

Ich dachte mir einfach nur: Was zum Teufel? Ich habe nie einen Auftrag erteilt!

Also habe ich mich an die Leute von @telekom_hilft gewandt. In der Hoffnung hier schnell und unkompliziert eine Lösung zu finden.

Strange. Beratungsgespräch in nem T-Punkt gemacht. Keinen Auftrag erteilt, heute Ablehnung bekommen… Que pasa, @telekom_hilft #WTF

— Michael Buchner (@mikebuchner) 7. Juli 2015

Die Telekom reagiert erst einmal unwissend.

@mikebuchner no sé. Wurde denn kein Grund genannt? Sonst schaue ich auch gerne rein und berate entsprechend. ^ds — Telekom hilft (@Telekom_hilft) 7. Juli 2015

Kurzes Nachhaken meinerseits:

@Telekom_hilft Das Problem ist eher: Beratungsgespräch, KEIN Auftrag >>> Ablehnung des „Auftrags“.

— Michael Buchner (@mikebuchner) 7. Juli 2015

Darauf reagiert man richtig. Wie auch sonst. Die Realität sagt aber immer noch etwas anderes.

@mikebuchner ’ne Beratung & ’ne Buchung ist nicht das Gleiche. Also eigentlich nicht. Vielleicht hat Sie der Berater falsch verstanden. ^ds — Telekom hilft (@Telekom_hilft) 7. Juli 2015

Klarstellung von mir:

@Telekom_hilft Glaube ich nicht. Habe während dem Gespräch mehrfach gesagt dass ich nur eine Beratung will… Sogar zu Beginn des Gesprächs!

— Michael Buchner (@mikebuchner) 7. Juli 2015

Und nochmal also zum primären Anliegen

@Telekom_hilft bin etwas sauer wegen der Datenverarbeitung wie ihr euch sicher denken könnt… — Michael Buchner (@mikebuchner) 7. Juli 2015

Jetzt schweift man bei der Telekom mal „ganz unauffällig“ ab:

@mikebuchner was genau, wurde denn eigentlich abgelehnt? ^ds

— Telekom hilft (@Telekom_hilft) 7. Juli 2015

Ich will aber zurück zum Kern des Pudels:

@Telekom_hilft öhm.ist das wichtig?Ich hatte eine Beratung.Danach bekomme ich eine Auftragsablehnung.Warum soll das Produkt wichtig sein? — Michael Buchner (@mikebuchner) 7. Juli 2015

Die Telekom aber anscheinend nicht. Denn obwohl meine Daten mit Auskunfeteien abgeglichen wurden, beteuert man, dass man „pfleglich“ mit den Daten umgeht. Genau. Und der Papst ist evangelisch.

@mikebuchner reines Interesse. Mit den Daten gehen wir aber sehr pfleglich um, versprochen. ^ds

— Telekom hilft (@Telekom_hilft) 7. Juli 2015

Inzwischen wurde mir ein ähnlicher Vorfall von einem Bekannten auf Google+ bestätigt. Ich breche also erst mal die Kommunikation auf Twitter ab und schreibe eine E-Mail an die auf dem Schreiben angegebene E-Mail-Adresse. Inhalt: Auskunftersuchen gemäß Bundesdatenschutzgesetz und Antrag auf Löschung. Dann harren wir mal der Dinge die da kommen.

@Telekom_hilft das sehr ich aber auf Grund des vorliegenden Sachverhalts gaaanz anders…. ich schreib mal ne Mail. .. — Michael Buchner (@mikebuchner) 7. Juli 2015

Die Twitter Crew will noch einmal reden. Leider zu spät in meinen Augen.

@Telekom_hilft sorry, aber der Zug ist abgefahren. Die Mail an die entsprechende Abteilung ist raus. Der Blogpost auch.

— Michael Buchner (@mikebuchner) 7. Juli 2015

Und nein ich mein das nicht persönlich. Ich weiß, dass die Leute in einem Call-Center nur das machen was ihnen gesagt wird. Ich hab gegen den Ansprechpartner der sich in der ganzen Sache nicht geändert hat definitiv nichts. Höchstens Mitleid.

@mikebuchner es soll natürlich nichts beauftragt werden, was nicht in Auftrag gegeben worden ist. Tut mir leid. ^ds

— Telekom hilft (@Telekom_hilft) 7. Juli 2015

UPDATE 08.07.2015 11:00 Uhr: Auf die E-Mail wurde reagiert. Man fordert meine Anschrift und mein Geburtsdatum zu Legitimationszwecken an. Immerhin etwas.

UPDATE 21.07.2015 12:00 Uhr: Da ich bis jetzt keine weitere, zufriedenstellende Antwort und Auskunft von der Deutschen Telekom erhalten habe und auch mein Antrag auf Auskunft gemäß Bundesdatenschutzgesetz unbeantwortet ist, habe ich gestern noch eine E-Mail abgeschickt. Dieses Mal mit dem Hinweis, dass es sich ja im vorliegenden Fall eventuell auch um versuchten Betrug handeln könnte. Dieser Verdacht erhärtete sich gestern Abend bei einem Gespräch mit Ex- und Mitarbeitern der Telekom, welche mir im persönlichen Gespräch bestätigten, dass diese „Fehler“ bei der Telekom regelmäßig passieren. Dies sei unter anderem dem Provisionsmodell geschuldet. So erhalten die Mitarbeiter alle eine Vorgabe, welche Anzahl an Mobilfunk- oder DSL-Verträgen sie abschließen müssen um eine gewisse Bonus-Zahlung zu erhalten. Ohne Bonus-Zahlung scheinen die Einkünfte eines Telekom-Mitarbeiters wohl nicht auszureichen um über die Runden zu kommen.