Schlemmen in Regensburg – Die Grill Canteen

EDIT: Die „Grill Canteen“ hat mittlerweile leider geschlossen. Ich empfehle für Burger stattdessen „Buddies Burger Bar

Heute hat es mich in die Grill Canteen verschlagen. Ein Lokal, dass ich eigentlich schon länger einmal testen wollte. Nur leider hat es sich nicht ergeben. Heute kam ich dank Ingress zwei Mal zu dem Vergnügen, hier zu essen.

Meinen ersten Besuch stattete ich der GC um 19 Uhr ab. Den ganzen Tag hatte ich gehungert und daher freute ich mich doch sehr, jetzt endlich ein ordentliches Stück Fleisch auf meinen Teller zu bekommen. Die Begrüßung durch das Personal war freundlich und zuvorkommend. Und vor allem war der Service schnell. Etwas, das man in manch einem anderen Restaurant manchmal schrecklich vermisst. Und wenn ich schnell sage, meine ich schnell. So richtig umsehen im Lokal konnte ich mich nämlich erst nachdem ich meine Bestellung abgegeben hatte.

Die Grill Canteen ist so eingerichtet wie man es von einem jungen Burger- und Steakrestaurant fast erwarten würde. Alles erinnert ein wenig an eine Bikerbar in den USA. Und obwohl das Gebäude historisch ist und das Deckengewölbe sicherlich jeden Innenausstatter vor eine echte Herausforderung stellen würde, wenn man ihn auffordert ein Restaurant einzurichten das jung und modern wirkt, ist es dem Inhaber in der GC gelungen, genau das zu vermitteln.  Trotz gefließter Wand im ersten Raum, durch ein stylisches Fahrrad an der Wand und andere Dekorationen wird es doch recht gemütlich.
Nach dem Studium der sehr umfangreichen Getränkekarte nahm ich mich der Speisekarte an. Wie der Name des Lokals vermuten lässt, ist diese sehr Grill-lastig ausgerichtet. Vom Burger über Steaks bis hin zum Fisch vom Grill ist alles dabei, was den Freund von Grill- und BBQ-Küche erfreut. Die dafür nötigen Zutaten bezieht man so weit wie möglich von lokalen und regionalen Herstellern. Noch ein Grund mehr, hier einmal ein paar Euro zu lassen.

Fürs Erste fiel meine Wahl auf ein Hereford Filet-Steak von 300 Gramm, dazu leckeres hausgemachtes Knoblauchbutter Baguette und neben der obligatorischen Kräuterbutter ein Sweet Chilli Dip.

Das Steak war auf den Punkt Medium wie gewünscht. Geschmacklich war es ebenso ein Traum. Und schon hier zeigte sich, dass in der Küche der GC keine Anfänger sondern Könner am Werk sind. Das hausgemachte Knoblauchbutter Baguette war einsame klasse. Außen schön kross, innen saftig. Die Kräuterbutter und den Dip habe ich beim „hereforragend“ schmeckenden Steak lieber sparsam eingesetzt. Aber zumindest der selbst gemachte Dip schmeckte fabelhaft und hielt was er verspricht. Wer mit scharfen Speisen Probleme hat, sollte lieber einen anderen Dip nehmen. Mir hat er aber klasse geschmeckt.

Als Nachspeise hatte es mir dann die „X-Mas Crème brûlée“ angetan. Man ist da ja aus Film und Fernsehen eher so kleine Portiionen in der Größe eines größeren Schnapsglas gewöhnt. So hatte auch ich nicht erwartet, was mir dann serviert wurde. Quasi ein Suppenteller der zu gut über einem Drittel mit einer wahrhaft leckeren Crème gefüllt war. Dazu Waldbeeren die extra gereicht wurden sowie ein bißchen Backwerk mit Puderzucker.

Was soll ich sagen? Es war eine wirklich leckere Nachspeise die mich in allen Punkten überzeugte und fürs Erste auch einmal satt machte. Und so ging es zwischendurch auf einen kleinen Verdauungsspaziergang mit Ingress-Einlage. Doch schon eine Stunde später landete ich wieder in der Grill Canteen. Zusammen mit einem Teil der Regensburger Ingress-Community sind wir wieder eingefallen. Und wurden wieder sehr freundlich begrüßt. Diesmal fanden wir Platz im Nebenraum, welcher auch sehr gemütlich eingerichtet ist. Wieder war der Service klasse, freundlich und konnte auch mit Fachwissen glänzen. So zum Beispiel, warum ein Medium gegrillter Burger seine Vorteile hat. Da inzwischen etwas Platz im Magen war, habe ich mich dazu durch gerungen, noch einen Burger zu verspeisen. Keinen besonderen, denn so viel Platz war dann doch noch nicht, aber Burger geht immer.

Beim GC Classic treffen über 160 Gramm Mallersdorfer Rind auf die Standards eines Burgers sowie belgische Pommes und einen Cole Slaw, also Kohlsalat. Dazu gibts Ketchup oder Mayo. Es war der erste Burger den ich wirklich Medium genießen durfte. Und es ist wahr, er war dadurch noch einen Tick besser und saftiger. Am Bun bin ich dann gescheitert. Der Kohlsalat und die Pommes fanden andere Abnehmer. Aber das Fleisch war traumhaft zart und lecker.

Medium geht übrigens in der Grill Canteen, weil die Burger aus frischem Fleisch frisch zubereitet werden und nicht tiefgekühlt oder gekühlt einlagern. So kann man auf das Abtöten der Keime verzichten und muss das Pattie nicht gar grillen.

Da ich ja nicht alleine unterwegs war, kann ich auch die Meinung der vegetarisch speisenden Gäste wiedergeben. Auch diese waren vom vegetarischen Bruder des GC Classic begeistert. Und auch die Crème brûlée kam gut an.

Alles in Allem kann man die Grill Canteen nur weiterempfehlen. Auch wenn die Qualität und die Klasse der Speisen ihren Preis haben, jeder Eurocent ist gut investiert in einen vollen Magen und dem Gefühl, einmal wieder etwas gutes gegessen zu haben.