Schlemmen in Regensburg – Max + Muh

Teil drei meiner Burgerladen Testreihe. Heute das Max + Muh, in dem man Wert auf regionale Ware legt und zur Zeit etwas ganz besonderes auf den Burger bringt.

Ich war im Sommer schon einmal im Max + Muh. Damals mit einer größeren Gruppe und daher nicht überrascht, dass mit der Bestellung ein paar Sachen durcheinander kamen und die Bestellungen nicht so kamen wie sie bestellt wurden. Das Essen damals aber war gut. So kam ich also mit durchaus positiven Erinnerungen heute ins Lokal und suchte mir im nicht ganz zur Hälfte besetzten Gastraum einen Sitzplatz.

Die Einrichtung des Restaurants erinnert mich ein wenig an das Sofa bzw. die Couch. Aus vielerlei Restbeständen von Schulen und anderen Ursprüngen zusammen gesammelter Tisch- und Stuhl-Bestand. Aber nicht unbedingt ungemütlich. Die Deko war schon auf Weihnachten getrimmt. Ein großer silberner Stern hing mitten im Durchgang vom hinteren Bereich des Gastraums zu den Toiletten und stellte so manchen Gast vor die Wahl, ob er rechts oder links am weihnachtlichen Hindernis vorbei huschen sollte. Etwas unglücklich platziert und eigentlich ebenso unnötig wie der Weihnachtsbaum der sich irgendwo hin gestellt hatte und dort eher weniger glücklich aussah. Aber nun gut. Es ist Weihnachten. Da stellt man eben Weihnachtsbäume auf.

Nachdem ich mich im Restaurant an einem freien Tisch platziert hatte, wartete ich auf den Service. Der lief von Tisch zu Tisch, brachte Burger, Getränke, nahm Bestellungen am Nachbartisch auf, kassierte am Tisch in der anderen Ecke des Raums und verschwand in der Küche. Kam aber bald wieder heraus um zwei Gästen Ihre Burger „to go“ zu geben, danach wieder an den Nachbartisch zu gehen um die Bestellung zu bringen und danach wieder in der Küche zu verschwinden.

Nach 15 Minuten überlegte ich langsam, ob die Blechdose eventuell auch eine Telefon-Funktion hat und man sich beim Service erst melden musste, bevor man bemerkt wurde. Auch die Idee, im Restaurant anzurufen und meine Bestellung zu artikulieren. Oder zumindest den Wunsch, eine Bestellung aufgeben zu wollen. Die Karte hatte ich mittlerweile Online studiert. Auch wenn ich dort nichts vom auf Plakaten angepriesenen Bison-Fleisch fand.

Nach etwa 20 Minuten bemerkte die Bedienung einen finster drein blickenden Mann, der gerade in seinem Smartphone nachschaute, wie lange er noch sitzen bleiben konnte ohne zu verhungern oder zu lange zu warten, so dass er den Bus verpasst und brachte diesem Mann, also mir tatsächlich eine Speisekarte. Eine Entschuldigung, dass ich so lange warten musste kam nicht über die Lippen. Aber zumindest war der Ton freundlich. Der von der Bedienung. Meiner noch nicht wieder so richtig.

Die Burger-Auswahl ist überraschend groß. Auch die Auwahl an vegetarischen Varianten ist größer als in anderen Läden. Und auf der ausgehändigten Karte, ganz oben stand es dann auch: Bison-Fleisch gegen Aufpreis. Bison ist wirklich ein verdammt leckeres Fleisch. Es gibt ein oder zwei regionale Landwirte, welche Bisons züchten.

Ich hatte einmal das Vergnügen, ein Bison-Steak zu bekommen. Noch heute schwärme ich gerne von diesem kulinarischen Märchen. Auch wenn Bison seinen Preis hat, es ist jeden Cent wert.

Ich bestellte also einen Bison-Bonanza-Burger, dazu selbst gemachte Fritten. Dass die Portion selbst gemachte Fritten für einen Preis von 2,99 Euro nicht gerade sehr groß ist, wusste ich noch von meinem letzten Besuch. Aber es ist, so wurde mir damals gesagt, Pflicht, eine Beilage zu bestellen. Und eine Sättigungsbeilage kann nie schaden.

Nach 30 Minuten hatte ich zwischenzeitlich mein Getränk bestellt und bekommen und durfte meine Bestellung aufgeben. Ich lauschte der Musik. Bisher wurde in allen besuchten Burger-Läden eher rockige Musik gespielt. Passt ja auch in so einen Laden. Mit rockig meine ich jetzt nicht AC/DC oder Metallica, sondern Johnny Cash, und andere eher softe Sachen wie Songs von „The Eagles“. Anders im Max + Muh, wo man auch die Musik regional mag. Neben deutschem Pop schallte aus den Lautsprechern der Musikanlage plötzlich der bayerische Defiliermarsch. In voller Länge. Regionaler geht’s nicht würde ich sagen.

Der Burger kam dann auch. Etwas später als die am Nachbartisch, die 5 Minuten nach mir bestellst hatten und dabei noch eine Grundatzdiskussion zum Thema „Wie muss man Burger in einem Burger-Restaurant anbieten?“ mit der Bedienung geführt hatten. Aber immerhin hatte ich innerhalb von etwa 40 Minuten etwas zu Essen auf dem Tisch.

Zuerst einmal der Test, ob es sich tatsächlich um Bison handelt. Und tatsächlich bekam ich mit dem ersten Bissen auch den typischen, leichten Wildgeschmack auf die Zunge zusammen mit dem Geschmack nach leckeren Rind. Das Bun war oben leicht mit Mehl bestäubt. Muss jetzt nicht sein, macht den Burger aber nicht ungenießbar.

Im Gegensatz zu Buddies Burger Bar waren hier kleine Scheiben Essiggurke auf dem Burger. Da ich die nicht unbedingt mag, also leichter zu entfernen. Ja ich weiß, man kann den Burger auch ohne die Essiggurken bestellen, aber ich mag keine Extra-Touren. Außerdem esse ich sie manchmal doch gerne mit. Das entscheidet sich aber immer sehr kurzfristig. Der Bacon war knusprig und trotzdem noch saftig, also sehr lecker. Salat und Tomate waren frisch. Die BBQ-Sauce schmeckte aber leider nicht zwingend selbst gemacht. Aber da bin ich kein Spezialist. Der Burger an sich war sehr lecker. Leider kam der Bison-Geschmack nicht gegen die BBQ-Sauce an, aber das war meine eigene Schuld. Ich hatte ihn ja so bestellt.

Die Pommes waren okay. Trotz den dicken Stücken waren sie außen knusprig und innen sanftig. Leider war am Tisch kein Ketchup. Es wurde auch nicht gefragt, ob ich welches dazu haben will. Schade, denn die Fritten hätten etwas Geschmacksverstärkung gebrauchen können.

Die hatte dann der Kohlsalat nicht nötig. Ich war anfangs über den Geschmack überrascht und konnte ihn mir auch nicht erklären. Bis ich dann bei der dritten von vier Gabeln feststellte, dass es Salz war. Wie und warum auch immer dieser Geschmack in den Kohlsalat gefunden hatte. Es blieb dann bei drei Gabeln. Das Glas war ohnehin fast leer.

Für diejenigen, welche im Sommer mal im Freien einen Burger genießen wollen sei gesagt, dass das Max + Muh auch einen Aussenbereich hat. Auch hier zusammen gesammelte Bestuhlung, bei der ich davon ausgehe, dass sie kommenden Sommer nicht mehr die frischeste sein wird. Einige Tische haben ziemlich sicher schon bessere Zeiten gesehen. Höchstwahrscheinlich in den 90ern in einem anderen Biergarten. Sieht jetzt nicht gerade einladend aus. Aber im Sommer mag das ja anders sein, wenn die Sonne scheint. Trotzdem könnten die meisten Teile der Bestuhlung im Frühjahr oder jetzt im Winter mal ein kleines Make Over vertragen.

Mein persönliches Fazit über das Max + Muh fällt daher durchwachsen aus. Das Ambiente ist innen okay, auch das Essen war lecker und zügig am Tisch. Was mich extrem enttäuscht hat, war der Service, der mich erst 20 Minuten lang nicht bemerkte und dann mit der an den Tag gelegten Freundlichkeit trotzdem nicht zu viel Trinkgeld bewegen konnte. Auch die Tatsache, dass auf die Papierrechnung verzichtet wird und stattdessen unpersönlich das elektronische Bestellaufnahme-Gerät vor dem Kunden platziert wird lässt die Stimmung und das Gefühl, dass ich aus dem Laden mit nach Hause nahm eher als kalt in Erinnerung bleiben.

Da die Qualität der Burger aber passt, kann man hier trotzdem mal rein schauen und selbst seine Erfarhrungen sammeln.