Newsletter-Marketing: 5 Fehler die man auf jeden Fall vermeiden sollte

Im Nachgang zu den Adventskalender-Gewinnspielen spült es mir natürlich eine Menge Newsletter in meine Postfächer. Während viele davon durchaus professionell aufgesetzt sind, finde ich doch immer wieder Fehler, von denen ich dachte, dass sie 2022 nicht mehr passieren sollten. Aber sie passieren doch. Dabei wären sie so einfach zu vermeiden. Welche Fehler das sind und wie ihr sie vermeiden könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel

Fehler 1: Fehlerhafter oder fehlender Abmeldelink

Man legt ja immer viel Wert darauf, dass die Zustimmung für den Newsletter möglichst reibungslos läuft. Eigentlich sollte man es am besten ja gar nicht merken, dass man die Einverständnis gibt, Werbung zu bekommen. Doch da hat der Gesetzgeber etwas dagegen.

Genau so einfach sollte man den Newsletter auch wieder abbestellen können. Doch hier legen viele Unternehmen dann völlig andere Standards fest. Das geht so weit, dass sich einige scheinbar gar nicht darum kümmern, ob man einen Newsletter abbestellen kann. Der schlimmste Fall wäre, wenn es gar keinen Link gibt, um sich vom Newsletter abzumelden. So etwas habe ich dieses Jahr noch nicht gehabt. Aber den Fall, dass man sich trotz vorhandenem Link nicht abmelden kann.

Eingeloggt bin ich, aber abmelden kann ich mich nicht?

In diesem Fall war das Witzige auch noch, dass ich in meinem Profil zwar weitere Newsletter (per Mail!) bestellen könnte, aber auch dort keine Möglichkeit habe, den Newsletter abzubestellen. Auch der Rest der Seite machte nicht den Eindruck, als ob man dort sonderlich viel von der DSGVO halten würde.

Ein Abmeldelink sollte auch funktionieren. So etwas sollte durch den zuständigen Mitarbeiter bei jeder neuen Verteiler-Liste getestet werde um genau solche Fehler zu vermeiden!

Fehler 2: Fehlerhafte Personalisierung

Das schöne an Newslettern ist ja, dass man sie mit ein wenig Hirnschmalz, Kenntnis des Newsletter-Tools und Energie sehr persönliche Werbung basteln kann. Viele der Tools, die ich bereits bedient habe wie Elaine5, Mailchimp und andere lassen wirklich viele Spielereien zu, wenn man sich mit der Materie auseinandersetzt. Das schafft man auch mit einem Einzelkämpfer im Bereich Newsletter-Marketing, der nebenbei noch ein oder drölf andere Aufgaben hat. Nicht so im vorliegenden Fall, bei dem die Abteilung für Online-Marketing aus mehr als 5 Personen besteht.

Anscheinend muss ich diese Seite in Rainerpedia umbenennen…

Sicherlich gibt es Fälle, in denen ich meinen Namen falsch angebe. Nicht aber bei Gewinnspielen, denn da kann es durchaus sein, dass ich mich auch mal ausweisen muss. Trotzdem habe ich kurze Zeit nach der Teilnahme an einem Gewinnspiel mehrere Newsletter vom Veranstalter erhalten, die mich alle mit „Rainer“ ansprachen. Ein klares Zeichen dafür, dass entweder irgendwas mit den Daten nicht stimmt oder man sich die Personalisierung des Newsletters einfach gespart hat.

Wenn man sich schon Adressen „kauft“, indem man Incentives auslobt, dann sollte man das Kundenerlebnis auch möglichst angenehm gestalten. Warum habe ich unter anderem hier verbloggt.

Fehler 3: Die System-Standards nicht anfassen

Das passiert leider häufiger als man denkt. Man holt sich ein Newsletter-Tool und geht hemdsärmelig an die Sache ran. Alles was funktioniert, ändert man lieber gar nicht. Das ist auch in diesem Fall passiert. Das genutzte Tool ist Mailchimp und obwohl dieses wirklich relativ einfach zu bedienen ist, hat man den System-Footer nicht angepasst. Dadurch sieht man zum Einen, um welches Tool es sich handelt und zum Anderen ist der Footer mit dem Abmeldelink auf Englisch.

Gut, wenn man Englisch kann. Aber was ist, wenn nicht?

Angeblich soll es da draußen ja immer noch Menschen geben, die nicht fließend Englisch sprechen. Und dann müssen sie schon raten, wie man sich abmeldet. Und auch wenn dieser Newsletter aus der Schweiz kommt: Mailchimp würde es ermöglichen, verschiedene Sprachvarianten zu erstellen, wenn man die Sprache im Vorfeld abfragt. Aber der Rest der Newsletters war eben in Deutsch. Daher macht es so gar keinen Sinn.

Es ist ziemlich easy, die in den Newsletter-Tools fertig eingerichteten System-Elemente wie Footer, An- und Abmeldeseite, etc. zu ändern. Alles was man braucht ist ein wenig Verständnis und eventuell eine gute Auffassungsgabe für HTML / CSS. Also tut das auch!

Fehler 4: Spamming

Zugegeben, das ist jetzt wahrscheinlich auf eine Fehlfunktion des Systems zurück zu führen. Allerdings hat man das bei NIVEA scheinbar nicht bemerkt, denn eine Entschuldigung kam bislang nicht. Und um ehrlich zu sein, die wäre zumindest angebracht gewesen.

So viele Geschenke. Aber leider immer der selbe Rabatt.

Doch auch andere Unternehmen haben sich direkt im Anschluss an ihre Gewinnspiele zu einer recht hohen Zahl an Newslettern genötigt gesehen. Diese zugegeben etwas penetrante Art, direkt im Nachgang etwas zu verkaufen, wirkt sich sicherlich nicht immer positiv auf das Kund:innenerlebnis aus.

Findet die richtige „Schlagzahl“ und baut eine kleine Customer Journey um die schlechten Adressen auszusieben und die neuen Empfänger:innen zu Kund:innen zu machen, die euren Newsletter gerne lesen.

Fehler 5: Die Abmeldung fast unmöglich machen

Ähnlich wie Fehler Nummer 1, aber hier hat man sich viele Gedanken gemacht, wie man eine Abmeldung vom Newsletter erschweren kann. Die Abmelde-Prozedur ist so komplex, dass ich es als Video aufzeichnen musste.

Und ja, das mag unter Umständen sogar legitim sein, dass man einen Abmelde-Prozess so komplex gestaltet. Aber ob sich die Kund:innen am Ende positiv an das Unternehmen erinnern?

Auch wenn ihr eure Newsletter-Abonnent:innen ungerne verliert: Gebt ihnen zumindest die Chance auszusteigen.

Und auf Grund der Erlebnisse bei Fehler 1 fühle ich mich vielleicht auch noch genötigt, einen Artikel zu Datenschutz zu schreiben. Aber das dauert bestimmt.

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