#böllerfrei – Die Behauptungen der Pyro-Blase zerlegt

Auch Tierhalter wollen das Feuerwerk

Tatsächlich endet der Absatz zum Thema Tierschutz auf der Seite des Bundesverband Pyrotechnik und Kunstfeuerwerl mit dem Appell, rücksichtsvoll mit Feuerwerk umzugehen und auf Tiere Rücksicht zu nehmen. Der in diesem Absatz enthaltene Link führt zu einer Pressemeldung der Firma Röder Feuerwerk mit dem Thema einer Marktforschung. In dieser Pressemeldung wird behauptet, dass 80 % der befragten Personen für den Erhalt von privatem Feuerwerk in Deutschland sind.

Leider ist über diese Pressemeldung hinaus keinerlei Einsicht in die tatsächlichen Fragen und Antworten der Marktforschung möglich. Auch die demographischen Daten wie Alter, Region und Geschlecht sowie die Anzahl der befragten Personen wird nicht veröffentlicht. Eine Tatsache, die an der Richtigkeit der Angaben zweifeln lässt. Nicht zuletzt, weil die Firma Röder die entsprechenden Daten nicht herausgeben will. Aber selbst wenn man diese Umstände außer Acht lässt, so lassen sich doch klare Tendenzen aus den veröffentlichten Antworten herauslesen.

  1. Die Firma Röder zählt die Gruppe der Personen, die für Verbotszonen oder stärkere Regulierung der Feuerwerkskörper (Thema Lautstärke) ist, zu den Befürwortern von Feuerwerk.
    Das ist zwar theoretisch möglich, zeigt aber, dass die Zustimmung von 80 % der Bevölkerung nicht uneingeschränkt ist.
  2. In der Marktforschung wurden scheinbar zwei Fragen zum Thema Tiere gestellt. Eine lautete „Tiere werden öfter oder häufig kurz gestresst, nehmen aber keinen dauerhaften Schaden“ die andere scheinbar „Wie oft überstehen Tiere Ihrer Meinung nach das Silvesterfeuerwerk komplett unbeschadet?“ Beide Antwortergebnisse kombiniert die Firma Röder zu einer Annahme, die auf Grund der unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten und der nicht veröffentlichten Datengrundlage nicht nachvollziehbar ist.
  3. Das Ergebnis dieser Antwort-Kombination ist laut Röder Feuerwerk, dass 50 % der befragten Personen der Ansicht sind, dass Tiere „öfter“ oder „häufig“ ein Silvesterfeuerwerk unbeschadet überstehen. Da hier nicht angeführt wird, wie die restlichen 50 % geantwortet haben, ist auch diese Aussage relativ wertlos. Denn wenn 50 % der Ansicht sind, dass Tiere durch ein Silvesterfeuerwerk öfter oder häufig Schaden nehmen, wäre das auch eine ungünstige Zahl für Feuerwerk-Hersteller.
  4. Die Anzahl der Tierhalter in der Befragung ist überraschend hoch. 84 % der befragten Personen hatten entweder einen Hund, eine Katze oder beides. Dem gegenüber steht die Tatsache, dass nur in 26 % aller Haushalte in Deutschland eine oder mehrere Katze gehalten wird und lediglich in 21 % aller Haushalte ein oder mehrere Hunde.
    Wie es hier zu einer Abweichung von 37 % kommen kann, ist mir bei einer repräsentativen Umfrage schleierhaft. Auch hier weigerte sich die Firma Röder, die zu Grunde liegenden Daten zu veröffentlichen. Daher sind alle daraus folgenden Schlussfolgerungen auch hinfällig.

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  1. […] Jedes Jahr zum Jahresende gönne ich mir den Spaß und treibe die Pyrofans in die Verzweiflung. Denn aus meiner Sicht ist es nicht notwendig, zum Jahresende das ohnehin knappe Geld zu nehmen, anzuzünden und in die Luft zu werfen. Aber abgesehen davon, dass es in meinen Augen einfach keinen Sinn macht, gibt es noch viele andere Gründe, warum privates Feuerwerk einfach nur Unsinn ist. Und nein, ihr könnt meine Meinung nicht ändern, also spart euch die Zeit und Energie. Und bevor ihr hier mit einem Argument kommt: Schaut lieber nach, ob ich es euch nicht gleich um die Ohren haue. […]

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